Dienstag, 12. Mai 2009

Liebe Interessierte,

mein Auslandsjahr neigt sich so langsam dem Ende zu und ich möchte euch noch ein paar mal von meinen vielen Eindrücken hier in Israel erzählen.

Seit langem habe ich jetzt endlich mal wieder Urlaub und die vergangenen Wochen, sogar Monate habe ich mich stets mit meiner Arbeit im Kfar beschäftigt. Dabei wäre sogar Pfingsten fast in Vergessenheit geraten - wäre da nicht der Papst. ;)
Unglaublich welchen Trubel der Besuch des Papstes hier in Israel und angrenzenden Ländern, wie Palästina oder Jordanien, verursacht hat. Mitvolontäre und Freunde aus Einrichtungen in Bethlehem und Jerusalem haben von unglaublichen Sicherheitsvorkehrungen gesprochen. - Dass einige Einwohner, auch Volontäre sich einfach mal Urlaub genommen haben, um dem ganzen Hype zu entgehen, war zu verstehen. Wochen, sogar Monate vorher wurde Jerusalem einfach mal in Ausnahmezustand versetzt um den Papstbesuch zu proben. Glücklicherweise habe ich von alledem in dem kleinen aber schönen Kiryat Tivon nur sehr wenig mitbekommen, dank reichlicher Arbeit. :)


Unser kleines, großes Gartenprojekt, die Gestaltung des Volontärsgartens ist nun allmählich abgeschlossen. Die Pergula mit Sitzgelegenheit für das Gartenteam in der Pause ist wunderschön geworden und lädt auch gerne andere Arbeiter im Kfar zu einer kurzen Pause am Nachmittag ein.
Jaja, die ganze Arbeit war es wert und ich selber habe das Gefühl, wenn ich nach dem Jahr das Dorf verlasse wird ein kleiner Teil von mir, auch durch dieses Projekt, stets in Kfar Tikva bleiben.









Nun endlich macht jetzt auch langerwartet der Pool im Dorf auf. Kleine Arbeiten, wie Laubkehren am Pool, machte die Situation bei dem heißen Wetter nicht leichter. - Da kommt doch der Eine oder Andere mal vor Öffnung des Pools auf die Idee eine kurze Abkühlung zu nehmen. Stets war die Öffnung im Unklaren, allerdings mussten wir uns immer wieder beherrschen und nun endlich ist es morgen soweit.

Mal sehen ob das lange warten sich bezahlt gemacht hat und es fängt morgen dann an zu regnen! :)





Die letzten Woche habe ich stets jedes Wochenende genutzt um einfach mal aus dem "normalen Alltag" zu entfliehen. Ob nun Tel Aviv, einen nicht ganz normalen Campingausflug in einen Nationalpark, oder einfach nur zum Strand fahren waren immer drin.
Allerdings bedeutete Wochenende nicht immer auch Erholung. Die israelische Mentalität ist einfach total anders, hektisch und spontan - Aber auch irgendwie super!!! Sowieso tickt die israelische Uhr scheinbar eh etwas anders als in Deutschland. Es ist ganz normal wenn der Bus einfach mal nicht kommt oder ein vereinbarter Termine sich plötzlich mal um eine halbe bis Stunde nach hinten verschiebt. Zudem darf man hier wenn man jemandem mal die Tür offen hält oder einem älteren Herren seinen Sitzplatz im Bus anbietet niemals ein Danke erwarten.


DAS IST ALLES GANZ NORMAL!

Steht man jedoch mal orientierungslos mit seiner Stadtkarte in Tel Aviv und versucht sich irgendwie zurechtzufinden, dauert es keine zwei Minuten bis jemand einem seine Hilfe anbietet und man plötzlich genau weiß, wo man hin muss.

Ja das ist so einer der vielen kleinen Unterschiede die mir sehr deutlich aufgefallen sind. Man kann da einfach nicht sagen es ist schlecht, es ist einfach anders! ( Ich mag es sehr! ) Möglicherweise machen diese kleinen Merkmale einfach dieses Land so spannend. Ich selber muss sagen, dass ich Israel total in mein Herz geschlossen habe und ich all die Erfahrungen die ich bisher gesammelt habe, niemals missen möchte!!! Zeo...

Montag, 16. März 2009

Urlaub am Toten Meer, Ramallah und Jericho...

Die letzte Woche seit dem ich den letzten Blogeintrag geschrieben habe ist auch schon wieder schnell vergangen. In der Zwischenzeit haben Florenz, Vincent und ich uns spontan dazu entschieden eine kleine Auszeit vom Kfar zu nehmen und hatten uns vorgenommen zum Toten Meer zu fahren.

Da alles jedoch relativ spontan war sind wir Freitag abends losgekommen, allerdings diesmal nicht wie sonst mit dem Bus, sondern auf konstengünstigstere Weise - Hitch-Hiking. Freitag abends fahren aufgrund von Shabbat keine Busse mehr und wir sind mit einem Pappschild unter dem Arm los in den Urlaub.
Als Ziel hatten wir uns vorerst mal Jerusalem vorgenommen, was etwa mit dem Bus zwei Stunden von un
s entfernt liegt. Leider klappte die Reise nicht ganz so gut und nach etwa fünf Stunden ( elf Uhr abends ) haben wir uns dann kurz vor Tel Aviv dafür entschieden einen Zwischenstop in Tel Aviv zu machen. Dort haben wir dann in einem Hostel nahe am Strand übernachtet und den kommenden Tag am Strand verbracht. Abends dann als die Busse wieder losfuhren haben wir uns dann auf die Reise zum Toten Meer gemacht. Das hat dann dafür aber reibungslos geklappt, allerdings wussten wir da noch nicht von einer erneuten Überraschung die uns am dort dann erwarten würde. In Ein Gedi, dann um etwa elf Uhr abends angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einer kostengünstigen Unterkunft direkt am Strand. Allerdings hatten wir uns das inmitten der Wüste Negev gelegene Tote Meer uns etwas kleiner vorgestellt und sind genau dort ausgestiegen, wo sich gerade mal etwa drei Hostel in näherer Umgebung befanden. Diese waren aber aufgrund von Shabbat natürlich alle ausgebucht. Also hieß es ab zum Yam HaMelach und nicht irgendwo am Sandstrand übernachten, sondern auf steinhartem Boden mit zwischenzeitigem Nieselregen. Welch ein Erlebnis sage ich euch!!! Sogenannte durch Strömungen verursachte Untergrundhöhlen, die schon so einigen Menschen am Toten Meer das Leben gekostet haben, haben die Situation nicht einfacher gemacht. Da keiner von uns in solch ein Loch einstürzen wollte, konnten wir also nur auf einem ausgeschilderten, öffentlichen Campingplatz übernachten und der hatte halt leider nur steinfesten Boden und darauf lies sich ohne Isomatte oder Luftmatatze schlecht drauf schlafen. Keiner von uns hatte natürlich "glücklicherweise" ähnliches dabei, also hies es die Nacht mit unseren Schlafsäcken auf diesem wunderbaren Boden zu verbringen. Dies hatte aber allerdings wieder auch zum Vorteil, dass wir durch die unglaubliche Hitze schon am Morgen bereits echt früh aufstanden und den gesamten Vormittag am Toten Meer verbringen konnten. Mittags fanden wir dann auch endlich zum Glück in einem dieser Hostels Unterkunft und entschieden den restlichen Nachmittag dort auch zu verbringen. Zuvor hatten uns aber noch am selben Tag zwei ältere Damen, die auch noch "zufällig" aus Deutschland kamen (mir kam es vor als wäre ich in Deutschland) davon berichtet, dass die naheanliegenden Wadis unglaublich schön mit ihren Wasserfällen sein müssten und wir entschlossen uns daraufhin am kommenden Tag diese dann auch genau unter Betracht zu nehmen - So wie die Damen uns es auch schon geschilderten hatten, so war es dann auch. Einfach genial!!! Von einem Wasserfall zum anderen Wasserfall sind wir dann bergauf, bergab durch zwei Wadis gezogen.




Abends entschieden wir uns dann zurück nach Jerusalem zu fahren und am kommenden Tag in die West-Bank zu reisen. Unseren ersten Halt fanden wir in RAMALLAH. Eine unglaublich faszinierende Stadt, die für mich überhaupt nicht das Bild vermittelt, das ständig in den Nachrichten in aller Welt gezeigt wird. Die Leute sind unwahrscheinlich freundlich, was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie einem ständig was verkaufen wollen. Dort übernachteten wir dann auch, unter nicht ganz so typischen Vorstellungen eines Hotels. Aber als Volontär ist einem echt alles Recht und waren wirklich froh, dass wir sehr preiswert einen Unterkunft gefunden hatten. Da wir den vergangenen Tag in Ramallah eigentlich hauptsächlich in Cafés oder Läden verbracht hatten entschieden wir uns am kommenden Tag noch das Grab von Arafat zu besichten.


Danach ging es dann aber auch schon gleich weiter nach JERICHO. Die tiefste Stadt der Erde ist einfach unwahrscheinlich faszinierend. Dort hinzufahren ist auf jeden Fall mal für jeden eine Reise wert. Ich hatte eigentlich seitdem ich in Israel bin, so das erste mal richtig den Eindruch, dass ich mich im Orient befinde. Mittags saßen wir bei unglaublicher Hitze einfach mal in eine Café und beobachteten die Lebensart und die wunderschöne Stadt inmitten des Negevs. Dort genossen wir dann noch den restlichen Tag bevor wir abends dann auch wieder zurück nach Jerusalem und von dort aus nach Tel Aviv fuhren. Aber das berichte ich dann ein anderes mal ;).....

Im Gesamten war der Urlaub einfach mal total etwas Neues und Städte wie Ramallah und Jericho kann ich aus der Sicht meines Kurzurlaubes einfach nur positiv weiterempfehlen, egal was auch die Medien so vermitteln wollen. Shalom!

Donnerstag, 5. März 2009

Neuer Bericht aus dem Heiligen Lande...

So nun endlich finde ich auch mal wieder etwas Zeit euch über die vergangenen Wochen zu berichten. In der Zwischenzeit ist schon wieder so vieles Neues passiert.

An erster Stelle möchte ich und muss euch etwas über die Zeit während des Gazakrieges berichten. So oft wurde ich gefragt ob es mir gut gehe und ob ich denn direkt etwas vom Gazakrieg mitbekommen hätte.
Ich kann euch sagen, ich habe mich hier in Israel zu keiner Sekunde unwohl gefühlt.
Für uns Volontäre wurde stets sehr gut gesorgt. Die Gegend im Norden war von dem Gazakrieg, außer einer Rakete aus dem Libanon, die von einer Randgruppierung in Richtung Haifa abgefeuert wurde, nicht betroffen. So wie ihr zu Hause habe ich die meisten Nachrichten auch über die Medien, die um die ganze Welt gingen, mitbekommen. Natürlich war ich hier noch näher am Geschehen und von dem nahegelegenen Militärflughafen konnte man die Kampfjets minütlich in den Himmel steigen sehen. Schon echt ein komisches Gefühl, wenn über einen die Kampfjets fliegen, die kurze Zeit später womöglich hunderte von Menschen töten.
Allerdings wurde natürlich auch über die eine mögliche Kriegsgefahr von Kfar Tikva gesprochen. In solch einem Fall wären wir innerhalb von kurzer Zeit erst nach Jerusalem evakuiert und in einer noch ernsteren Situation gleich ausgeflogen worden. Glücklicherweise trat diese nicht ein, so dass
wir dem normalen Arbeitsalltag in Kfar Tikva weitergehen konnten. Ich hoffe auch, dass in den restlichen 5 Monaten, die ich noch hier sein darf, so etwas nicht passiert, denn ich fühle mich hier sehr wohl und bin froh ein kleiner Teil von Kfar Tikva geworden zu sein. Leider geht die Zeit einfach nur viel zu schnell vorbei!

Auch im Kfar hat sich wiederum etwas Entscheidendes verändert. Wir haben in der Zwischenzeit eine neue Chefin (Monika), die für uns Volontäre zuständig ist. Günter, unser alter Chef, hat nun seinen Arbeitsplatz aus persönlichen Gründen gewechselt und arbeitet seit etwa fünf Wochen in Jerusalem. Zuvor gab es aber noch einen netten Volontärsausflug, gemeinsam mit Günter und Monika, nach Banyas und dem Ursprungsort des Jordans.

In den letzten Wochen haben auch viele Volontäre sind das Land Israel verlassen und sind nach Hause gereist. Ob Veronika, Simon, Stephanie oder Nathan, oft viel es uns nicht leicht, aber das Leben geht weiter. Ganz besonders schwer fiel es uns, Katznelson, bei Nathan. Für mich ist er in so kurzer Zeit ein sehr guter Freund geworden und Nathan, wenn du das jetzt, liest bist du somit recht Herzlich aus Kfar Tikva und ganz Katznelson gegrüßt.


Auch die Arbeit in Kfar Tikva hat sich in der Zwischenzeit verändert. Sie ist nicht weniger geworden, im Gegenteil sogar mehr. Neben der alltäglichen Arbeit wie Gartenpflege haben wir uns im Gartenteam dafür entschieden einen eigenen kleinen Garten anzulegen. Hierfür haben wir in die trockenen Erde eine Treppe gehauen und diese mit Holzbrettern befestigt. Nun besteht die Möglichkeit auch von der Keramika direkt zum Pool zu gelangen, ohne einen großen Umweg zu nehmen. Zudem haben wir noch viele neue Blumen gepflanzt, die wir über Ableger erhalten haben (Klingt komplizierter als es ist, aber jede Menge Arbeit!). Derzeit arbeiten wir noch an einer Terrasse, die wir für die Pause um zehn nutzen wollen. Darüber wollen wir noch eine Holzdach bauen, das mit Weinreben umschlungen werden und uns im Sommer Schatten geben soll. Mal sehen wie weit wir kommen. Es kann ja auch nicht sein, dass es den kommenden Volontären langweilig werden sollte! ;)

Nach etwa der Hälfte der Zeit in unserer gemeinsamen Wohnung haben wir nun auch einen Zimmerwechsel vorgenommen. Nun wohne ich gemeinsam mit Vincent in einem Doppelzimmer. Er ist glücklicherweise ein sehr angenehmer Mitbewohner, der nicht schnarcht und gleich bei jeder kleinen Unordentlichkeit rumnörgelt. Toda Raba!!! :)

So, das war es vorerst auch schon wieder.
Aber ich bin mir sicher, dass Ihr bald wieder was Neues lesen könnt, denn nächste Woche fahre ich mit ein paar anderen Volontären gemeinsam ans Tote Meer und Palästina. Seit Herzlichst gegrüßt aus Israel!


Mittwoch, 21. Januar 2009

Weihnachten in Israel

Jetzt wird es auch endlich mal wieder Zeit am Blog weiterzuschreiben. Inzwischen habe ich Weihnachten, Silvester und den Besuch von Freunden und Familie in Israel miterlebt. Natürlich muss ich auch etwas über die politische Lage hier im Lande schreiben, denn ich habe als zu oft von Leuten aus aller Welt gehört ob es mir hier gut geht.



Weihnachten in Israel, direkt an Ort und Geschehen


Eigentlich haben wir in Israel eigentlich so kaum etwas von der vorweihnachtlichen Stimmung wie sonst üblich mitbekommen. Kein Plätzchengeruch, alte wiederheraufgeholte Weihnachtslieder in den Charts oder bereits im Oktober übefüllte Geschäfthäuser mit jeder Menge Weihnachtskruscht.
Nein, immer wieder hörten wir von den Membern ( Chaverim ) ob morgen Christmas sei. Das sind für dieses Jahr meine eigenen Eindrücke von der Vorweihnachtszeit. Es gab auch keinen Christkranz oder Weihnachtsbaum bei uns im Dorf, der uns immer wieder an Weihnachten erinnern konnte. Die wenigen 8,5 % Christen ( arabischen Christen ) in Israel sind sehr wenig,
wenn man überlegt, dass Israel so das wichtigste Land im Christentum ist, das allein schon aufgrund der Grabeskirche solch eine besondere Stellung hat.
Naja, jetzt aber mal daraufzusprechen zu kommen, wie Weihnachten verlief.

Direkt an Heiligabend mussten wir alle noch bis vier Uhr nachmittags arbeiten. Danach ging es dann gleich los nach Jerusalem. Dort waren wir anfangs erst bei einem Abendessen in einer Bibliothek der Erlöserkirche. Um elf Uhr abends gingen wir dann direkt zum Gottesdienst in der Erlöserkirche direkt neben an. Der Gottesdienst war auf Deutsch, Hebräisch und Englisch. Allerdings stellt euch vor, die echt große Erlöserkirche war bestimmt bis auf 50 Deutsche nur mit Israelis gefüllt, die kein Wort Deutsch sprechen ( Bis auf wenige ) und sich einfach mal einen Weihnachtgottesdienst anschauen wollten. Schon echt ein komisches Gefühl wenn einen die ganze Kirche plötzlich beim Singen anschaut, weil so eigentlich niemand die Sprache auf den Liedblättern versteht.
Nach dem Gottesdienst sind wir dann gemeinsam so gegen ein Uhr von Jerusalem aus nach Bethlehem gelaufen. Ist schon echt ein ganzes Stück und zu dem hat es auch noch geregnet und gestürmt. Ich war dann echt froh, als ich dann ungefähr um drei in der Geburtskirche ankam, zwar völlig durchnässt, aber trotzallem war es richtig beeindruckend.
Irgendwi
e konnte ich Bethlehem dann gar nicht mehr so genießen, denn ich war einfach total müde und wollte mich einfach nurnoch irgendwo ins Warme. Zurück sind wir dann mit dem Shirut, einem Art Großraumtaxi gefahren. Den Abend werde ich auf jeden Fall nicht soo schnell vergessen und wer kann schon von sich behaupten, dass er an Heiligabend zufuß von Jerusalem nach Bethlehem gepilgert ist. Ich würde sagen nicht soo viele!

Am darauffolgenden Tag kamen dann meine Schwester und ihr Freund und wir entschieden gemeinsam für ein paar Tage in Jerusalem zu bleiben. Es war echt richtig schön, blos am selben Tag als sie ankamen, ging der Krieg im Gaza los. An diesem Tag wurden bereits schon über 100 Menschen getötet, nur durch die israelische Luftwaffe. Meine Schwester und ihr Freund hatten zu der Zeit noch nichts davon gewusst und waren umso mehr geschockt, als sie davon erfuhren. Am darauffolgenden Tag waren wir dann erstmal an der Klagemauer, in Bethlehem und auf dem Ölberg. Die weiteren vielen Sachen wie die Via Dolorosa, den Garten Gezemaneh, die Grabeskirche und die unterschiedlichen Tore ( Damascus-Gate, Jaffa-Gate, uvm. ) zeigte ich ihnen natürlich auch noch. Nur leider bestand zu der Zeit nicht die Möglichkeit auf den Tempelberg zu gehen und um dort ein paar schöne Bilder vom Felsendom mitzunehmen.
Schade!
Dann genossen wir auch noch so einen weiteren Tag in Akko, Nazareth und Haifa und natürlich mussten sie auch noch meinen so alltäglichen Arbeitsplatz in Kfar Tikva begutachten.


Mittwoch, 3. Dezember 2008

Tel Aviv - Big City Life


In den vergangenen Wochen ist wieder so einiges passiert.

In der Zwischenzeit bin ich schon wieder um ein neues Lebensjahr gealtert.
Meinen Geburtstag konnte ich allerdings leider nicht ganz soo gut genießen - es war ein ganz normaler Arbeitstag wie sonst auch. Am vorigen Abend hatten wir beschlossen von Donnerstag auf Freitag direkt in meinen Geburtstag hineinzufeiern und das Ganze im Caravan, direkt im Kfar. Der Abend war echt richtig schön und besonders hat mich gefreut, dass alle Volontäre dort waren, mit Ausnahme derer die zu der Zeit in Jerusalem arbeiteten. Somit nochmals vielen Dank an alle!!!

Zudem beschlossen wir noch meinen Geburtstag am Samstag abend in Haifa nachzuholen. Am selben Tag musste allerdings erst noch der 5-km-Stadtauf in Tivon absolviert werden. Wir belegten ALLE sehr gute Ergebnisse und somit fiel uns das Feiern natürlich umso leichter. Nun hatten wir also von unserem Wochenende nur noch den Sonntag frei und dieser musste natürlich auch noch mit etwas Neuem verplant werden. Wir fuhren mit Günter unserem Chef nach Nazareth um dort an einem Gedenktag für gefallene Deutsche Soldaten des 1. Weltkrieges teilzunehmen. Dieser war einfach total faszinierend, besonders weil ich so etwas noch nie in dieser Art miterlebt hatte. Wir ihr hört war an diesem Wochenende einfach immer was los, aber wenn ich das Wochenende nochmals neu planen könnte, würde ich es genauso wieder verbringen.


Das Wochenende darauf beschloss ich mit Nathan endlich mal nach Tel Aviv zu fahren. Ein alter Volontär aus Kfar Tikva, der jetzt seit etwa einem Jahr in Tel Aviv lebt, bot uns freundlicherweise einen Schlafplatz bei sich in der Wohnung an. Die Wohnung liegt zudem noch sehr zentral in Tel Aviv, so dass fast alles zu Fuss erreicht werden konnte.

Natürlich ließen wir uns auch die Chance nicht entgehen, mal das Nachtleben von Tel Aviv kennenzulernen. Und das was wir an einem Abend so alles erlebt haben, lässt sich alles eigentlich gar nicht in Worte fassen. Das einzige was ich dazu sagen kann ist, dass ich so etwas auf diese Art und Weise noch nie erlebt habe...

Aber natürlich war das nur die eine Seite von Tel Aviv. Tel Aviv ist eine sehr moderne und noch gar nicht soo alte Stadt, in der es wesentlich mehr Frauen als Männer gibt. ( Nicht, dass mich das stören würde! ;) ) Besonders schön ist natürlich der Hafen und das Meer. Der Hügel des Frühlings ( Tel Aviv übersetzt ) bietet so einige Sehenswürdigkeiten die man einfach mal gesehen hab muss, wenn man Israel besucht.

Zur Arbeit im Kfar gibt es wiederum nichts großartig neues
zu erzählen. Alles hat sich total normalisiert und jede Woche passiert so immer wieder das Gleiche. Jeder von uns Volontären hat so seine bestimmten Member mit denen er jede Woche zusammenarbeitet und man lernt diese immer besser kennen. So langsam merkt man bei vielen auch wie sie den Kontakt zu den Volontären suchen. Es sind nicht mehr die verkrampften Gespräche wie am Anfang - man lacht miteinander, aber arbeitet auch hart zusammen. Allerdings muss man sich immer Klaren darüber sein, dass eine bestimmte Distanz zu den Membern herrschen muss. Das ist oft nicht ganz leicht, da jeder so eigentlich so langsam seine Member gefunden hat, mit denen er am liebsten zusammenarbeitet.

Montag, 10. November 2008

Summer the whole Winter...


Nachdem es die letzten Tage mal etwas geregnet hatte, aber das Wochenende wieder schön warm war, beschlossen wir zum Strand zu gehen - wer weiß wie oft sich diese Gelegenheit in diesem Jahr noch ergibt. Wir beschlossen um elf Uhr zum nahegelegenen Strand am Hof Harkarmel zu fahren.
Überraschenderweise waren dort auch ein paar Israelis, was relativ unüblich ist, da die Israelis sich schon seit etwa einem Monat auf den Winter vorbereiten und dementsprechende Kleidung tragen. Schon lustig wenn man mit kurzen Hosen und T-Shirt am Strand ankommt und dort an Israelis vorbeiläuft die bereits in Stiefeln und Winterjacke gekleidet sind - bei etwa 26/27 C°.

Besonders faszinierend finde ich, dass wir hier am 9. November noch ins Meer konnten und es sogar richtig angenehm war. In Deutschland gehe ich zu dieser Zeit gewöhnlich mit dem Schal aus dem Haus - hier ist es halt kurze Hose und Longsleeve.


Mitte des letzten Monats waren wir auch noch auf einem Botschaftempfang zum Gedenken an den Tag der Deutschen Einheit. Die Veranstaltung war meines Erachtens sehr aufgesetzt da viele hohe Persönlichkeiten dort waren, die alle nur darauf auswaren so viele Visitenkarten wie möglich zu verteilen. Lothar Matthäus der Maccabi Netanya trainiert war auch einer der geladenen Gäste der Veranstaltung. Die Veranstaltung war aber trotzdem sehr amüsant und jeder von uns hatte seinen Spaß - das lag auch wohl daran, dass es ein sehr gutes Buffet mit alkoholischen Getränken gab. Zudem konnte man sich mit sehr vielen Menschen dort unterhalten. Einer der bekanntesten Korrespondenten, die für ARD und ZDF aus Israel berichten, erzählte uns, dass solche Veranstaltungen die beste Möglichkeit bieten einflussreiche Persönlichkeiten kennenzulernen, hauptsächlich sogar genutzt werden um geschäftliche Kontakte zu knüpfen und zudem erfährt man vieles, bevor es überhaupt in Zeitungen und Nachrichten berichtet wird.
Es war mal richtig faszinierend sich mit solchen Leute zu unterhalten oder sie einfach nur zu beobachten, wie sie jeden Tag in Fernsehen und Nachrichten gezeigt werden.

Die Rückfahrt hingegen gestaltete sich danach etwas anstrengender, da ich mit mehreren anderen Volontären bei unserem Chef (Günter) mit nach Hause fuhr und dieser auf der Fahrt dann natürlich beschloss uns hebräische Vokabeln abzufragen.
Natürlich musste ich als größter von uns Volontären ganz vorne sitzen und das volle Leid traf natürlich mich - ich hatte somit keinen Ausweg zu flüchten musste mir dem vollem Programm unterziehen.
Ich sage euch die zwei Stunden Autofahrt waren lehrreicher, als das volle Programm unseres Sprachkurses (Ulpan) in einem Monat.

Freitag, 17. Oktober 2008

Shabbat Shalom


Schon wieder beginnt eine neue Woche und soo viele neue Dinge haben sich ereignet.

Ich weiß nicht ob ihr es in Deutschland mitbekommen habt, aber in dem nahe gelegenen Akko ereignete sich in der vergangene Woche Ausschreitungen und es hieß anfangs, dass sich diese auch noch weiter ausbreiten sollten. Zum Glück war dies nur eine Befürchtung, so dass wir hier in Tivon und Kfar Tikva eigentlich nichts davon mitbekommen haben.
Israel ist nicht ganz soo ungefährlich und man muss sich stets darüber im Klaren sein, dass immer etwas passieren kann.

So langsam wird auch das Wetter hier in Israel etwas schlechter. Die Temperaturen gehen allmählich etwas zurück. Besonders nachts bekommt man das zu spüren. Tagsüber haben wir zwar noch T-Shirt- und Kurze-Hose-Wetter, aber abends braucht man auch jetzt schon lange Sachen. Die vergangene Woche hat es sogar seit längerem mal wieder geregnet, worüber wir uns alle richtig gefreut haben.
Das Arbeiten im Garten macht an solchen Tagen nicht nur uns Volontären, sondern auch den Membern viel mehr Spaß. - Vor allem wenn es zwischendurch mal regnete und wir alle eine kleine Pause machen konnten.

Die kommende Woche haben wir mal wieder einen Tag frei. Am Dienstag ist Feiertag und fast alle hier freuen sich, dass sie nicht arbeiten müssen. Mal sehen ob wir mal wieder was unternehmen...