Mittwoch, 17. September 2008

3. Woche

In der Dienstbesprechung am Montag, erzählte und Günter, unser Chef, dass jeder von uns die Möglichkeit hätte, für zwei Wochen nach Jerusalem zu fahren und dort im St. Charles Hospice im German Quarter zu arbeiten. Da ich mit drei Volontären sowieso übers Wochenende nach Jerusalem fahren wollte, war das die perfekte Gelegenheit um kostenlos nach Jerusalem zu kommen und gleichzeitig dort auch noch für zwei Wochen die Stadt genauer anschauen zu können.

So kommt es also nun dass ich mit Steffen, einem anderen Volontär aus der Nähe von Dortmund hier in Jerusalem bin.
Hier im St. Charles Hospice können wir für Kost und Logdie übernachten, müssen aber als Gegenleistung drei mal am Tag abspülen und bei
alltäglichen Dingen helfen.
Busfahren hier in Israel ist recht angenehm, hingegen die Sicherheitskontrollen an nahezu jedem Busbahnhof sind echt anstrengend - vor allem mit Backpackerrucksack. Die vergangene letzte Woche haben wir immer vormittags gearbeitet und nachmittags hatten wir von zwei bis sechs die Möglichkeit die Altstadt etwas genauer zu besichtigen. Die ersten Tage fanden wir uns gar nicht zurecht, aber nach der Woche muss ich sagen, kenne ich mich in Jerusalem besser aus als in Haifa.
Vom St. Charles Hospice im German Quarter braucht man etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten bis zum Jaffa Gate. Das ist so grob der erste Teil der Altstadt, an dem wir nahezu immer vorbeikommen, wenn wir in die Altstadt gehen. ( und das machen wir fast jeden Tag )
Besonders faszinierend in Yerushalayim ist der Suk. Das sind verdammt lange röhrenförmige Gassen in denen die Händler ihre Ware an
bieten - größtenteils haben sie aber nur Schott. Der Suk unterteilt sich in das christliche, jüdische und arabische Viertel. Im Suk ist nahezu immer was los und besonders schlimm ist es derzeit, da Ramadan ist. Das geht jetzt also vier Wochen lang soo - wirklich faszinierend!

Gar nicht so einfach ist es auf den Platz des Felsendomes
zu kommen. Besucherzeiten sind immer nur von sieben bis elf Uhr morgens und nur an bestimmten Eingängen wo natürlich überall wieder die Taschen kontrolliert werden. In nahezu gesamt Jerusalem läutf es wie beim Sicherheitscheck am Flughafen ab. Möchte man die Klagemauer sehen - Sicherheitscheck, will man auf den Platz zum Felsendom - Sicherheitscheck, will man in den Supermarkt, Sicherheitscheck, einfach überall!!!
Die vergangene letzte Woche haben wir dann natürlich auch noch die
gesamten Sehenswürdigkeiten ins Jerusalem angeschaut. Und das ist gar nicht soo wenig. Den Ölberg, die Klagemauer, den Felsendom, Jaffa Gate, Zions Tor, Damaskustor, Suk, die total hässlich -kitschige, dennoch aber faszinierende Grabeskirche, den Garten Gezemaneh und und und!!! - Sogar die Via Dolorosa, die schmale Gasse in der Jesus vor tausenden von Jahren das Kreuz geschleppt hatte, kurz bevor er gekreuzigt wurde. Jerusalem ist einfach eine faszinierende Stadt, doch bin ich froh, dass ich hier kein ganzes Jahr bin. Jeden Tag spürt man förmlich die Anspannung, das etwas passieren könnte. Besonders heftig treffen sich hier die unterschiedlichen Religionen, ob das die orthodoxen Juden, Muslime oder Christen sind, man merkt einfach, dass hier Krieg herrscht!

Trotz alledem ist Jerusalem auch ein richtig feierverrücktes Volk. Freitag Abend ist wegen Shabbat eigentlich hier in der Stadt fast gar nichts los, aber sonst dafür den Rest der Woche fast jeden Tag. Ich bin jetzt genau gesagt seit einer Woche hier in Jerusalem und wenn ich abends im Bett liege, kann ich es kaum fassen hier zu sein und brauche immer noch eine Ewigkeit bis ich die ganzen Eindrücke, die ich am Tag erlebt hatte, überhaupt verarbeiten kann. Falls jemand mal den Wunsch hat hier herzukommen, ich kann es euch nur empfehlen, denn die Stadt steckt einfach voller faszinierender Menschen, Religionen, Sehenswürdigkeiten und vielem, vielem mehr. Ich geh jetzt schlafen! Lalla Tow

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